Boden - schützen, erhalten, verbessern

Der Boden ist das Medium, welches für jede Pflanze und damit auch für uns existenziell wichtig ist. Ackerböden sind nicht vermehrbar und sollten daher sinnvoll genutzt, geschützt und wo möglich verbessert werden.

Um diese Ziele zu erreichen nutzen wir verschiedene Techniken und Ansätze

Wichtig:

  • es klappt nicht immer alles, manchmal geht auch mal was schief
  • jedes Jahr ist anders
  • man lernt jede Saison etwas Neues
  • DIE Strategie, die überall funktioniert gibt es nicht – jeder muss schauen, dass das Konzept zu Boden, Kultur, Maschinenpark und Betrieb passt

Fruchtfolge

Diesen ackerbaulichen Ansatz gibt es bereits sehr lange. Schon in der Antike wurden die Felder nicht jedes Jahr mit (derselben) Kultur bestellt (=eingesät, ausgepflanzt), sondern man gab dem Boden Zeit zur Regeneration. Damals wurde mit Brachen gearbeitet, das heißt, es wurde überhaupt nichts ausgesät. Da sich hierbei Unkräuter stark vermehren können und bei ungünstiger Witterung Närstoffe ausgewaschen werden verzichtet man heute darauf.

Stattdessen achten wir auf einen Wechsel von Halmfrüchten und Blattfrüchten

Unsere Halmfrüchte sind vor allem Weizen (obere links) und Gerste (oben Rechts).

Diese wechseln sich ab mit Mais (unten links), Kartoffeln (unten mitte) und in sehr kleinem Umfang und neuerdings Leindotter (unten rechts).

So stellen wir sicher, dass der Boden nicht von einer Pflanzenart ausgelaugt wird und sich erholen kann. Gleichzeitig wird die Gefahr von Krankheiten verringert.

Als kleinen „Exoten“ bauen wir gelegentlich „Rotschwingel“ zur Saatguterzeugung an. Dies ist ein sehr robustes und trockentolerantes Gras, welches vor allem für verschiedene Rasenmischungen verwendet werden. Das abfallende Stroh, sowie ein Schnitt des „Herbstaufwuchses“ eignen sich sehr gut für die Fütterung von Rindern. Da es für die Produktion von Saatgut sehr strenge Regeln gibt und der Anbau etwas komplizierter ist als der anderer Pflanzen klappt es mit dem Rotschwingel leider nicht jedes Jahr.

Zwischenfrüchte

Die Halmfrüchte Weizen und Gerste werden im Sommer (Juli-August) geerntet. Die Aussaat der Blattfrüchte folgt im Frühjahr, zwischen März und Anfang Mai. Dies bedeutet, dass zwischen den Kulturen bis zu neun Monate Zeit liegen könnte. Um diese zu überbrücken bauen wir Zweit- und Zwischenfrüchte an.

Eine Zweitfrucht (unten links) wird nach der Hauptfrucht angebaut und im Herbst noch ein, manchmal zweimal geerntet. Hierfür benutzt man meist eine Mischung aus verschiedenen Gräsern, Klee und anderen „fressbaren“ Pflanzen. Werden diese geerntet können sie für die Fütterung von Rindern oder zur Erzeugung von Biogas genutzt werden.

Zwischenfrüchte (unten rechts) hingegen werden nicht geerntet, erfüllen jedoch ansonsten dieselbe Aufgabe wie Zweitfrüchte – Sie bedecken den Boden im Winter, Speichern die Nährstoffe im Boden für die nächste Kultur, verhindern Erosion, Fixieren Kohlenstoffdioxid (CO²) und bereiten die Ackerkrume für die nächste Aussaat vor.

Zudem bieten beide Deckung und Nahrung für Wildtiere und Insekten – Ein Gewinn für Natur und Landwirt!